Es ist keine bisophärische Krise, es ist eine noosphärische Dringlichkeit
Fokus auf die Regeneration des Planeten Erde
Eine Stellungnahme zum Zweiten Planetaren Kongress der Rechte der Biosphäre
vorgestellt vom Galaktischen Forschungsinstitut – Stiftung für das Gesetz der Zeit
Beschreibung des Problems
„... es ist unwissenschaftlich, ein Konzept der Biosphäre zu akzeptieren, aber eines einer Noosphäre in Abrede zu stellen. Die Noosphäre ist so gut wie jede andere Sphäre, zum Beispiel die Hydrosphäre, ein Teil der Erde. Indem die Noosphäre für die meisten ökologischen Leiden verantwortlich und zudem der Ort ist, wo alle in das ökologische Geschehen eingreifende Handlungen stattfinden, stellt sie, zumindest aus einer ökologischen Betrachtungsweise, die hauptverantwortliche Schicht dar. Daher sollte ihr Wohlergehen und Schutz vor menschlicher Unvernunft an erster Stelle stehen. Denn offensichtlich ist die noosphärische Verunreinigung die Quelle aller Verunreinigung.“ P.R. Masani, „Die Ökologie der Noosphäre“ (1995)
Wenn es heißt, die noosphärische Verunreinigung sei die Quelle aller Verunreinigung, meinen wir damit die Rolle der menschlichen Denkschicht auf einer ganzheitlich gestalteten planetaren Plattform. Dieses System erzeugt eine sich entwickelnde Dynamik. Indem wir die Rolle der Noosphäre in die Diskussion über die Biosphärenkrise einbringen, erkennen wir an, dass unser Geist die Bedeutung und Natur der Noosphäre erfassen muss, da sonst die Krise der Biosphäre nicht zu lösen ist. Zuallererst bedeutet es, die dynamischen biogeochemischen Zyklen, welche für die Entwicklung des Systems Erde zuständig sind zu erkennen und zu begreifen.
„Sei besorgt! Sei sehr besorgt!“ Ein Spezialreport in der Zeitschrift „Time“ vom 3. April 2006 über die globale Erwärmung besagt, dass „Der Klimawechsel kein vages Zukunftsproblem ist. Er zerstört den Planeten bereits in einem alarmierenden Tempo. Hier lesen Sie, welche Konsequenzen für Sie, ihre Kinder und Kindeskinder entstehen...“ In der Art und Weise, in der ‚Time‘ dieses Thema anspricht und entwickelt, kann man zur Überzeugung gelangen, der Klimawechsel sei das ganze Übel. Der Report lenkt damit vom eigentlichen Grund der globalen Erwärmung ab, nämlich der Verschmutzung der Noosphäre. Der Schaden, der sich durch die Ausbeutung von natürlichen Ressourcen und damit verknüpften Treibhausgas-Emissionen ergibt, wäre nicht vorhanden, wenn die Denkschicht der Erde die Konzepte der Maschinentechnologie und des Verbrauchs von fossilem Treibstoff und Atomenergie zuvor nicht entworfen hätte, um diesen riesigen Komplex, die Technosphäre, in Betrieb zu halten. Wir müssen verstehen, dass das Charakteristikum des menschlichen Elements in der Biosphäre die Kapazität zur gleichzeitigen Evolution und Teilnahme an der Denkschicht des Planeten – der Noosphäre – ist.
Ohne die Bedeutung und den Evolutionszweck der Noosphäre als ein selbstreflektiver Geist oder eine geistige Schicht des Planeten zu verstehen, werden wir die Lösungswege für den Wiederaufbau einer lebbaren Zukunft des Menschen nicht wirklich begreifen können. Wie P.R. Masani hinweist, „ist das Scheitern der ökologischen Bewegung und das gemeinsame Zurückstolpern die Folge der Nichtbeachtung der Noosphäre.“ Das trifft exakt den Punkt. So wie sich der Großteil der Menschheit kaum darüber bewusst ist, dass sie ein funktionierendes oder falsch funktionierendes Mitglied der Biosphäre ist, ist sie sich noch weniger bewusst, dass sie an einem kollektiven geistigen Feld mit dem Namen Noosphäre teilnimmt.
Die Noosphäre ist das geistige Feld, das wir als die allen gemeinsame psychologische Umgebung für gegeben betrachten. Diese unbewusste, umfassende geistige Umgebung ist voller Annahmen, und abgängig davon, in welchem Erdteil du bist, kann sie mit krassen Gegensätzen erfüllt sein. Die mentalen Voraussetzungen eines Farmers in Iowa können zu denjenigen in den inneren Provinzen Chinas oder von einem im Iran sehr verschieden sein. Dennoch glauben wir normalerweise und ungeachtet des Ortes, an dem wir uns aufhalten, dass unsere Annahmen sich mit allen anderen decken müssen. Wenn jemand etwas anderes annimmt, so ist er es, der Unrecht hat. Dieses ist das Unbewusste der Noosphäre.
Aus einer ganzheitlichen Perspektive müssen wir jetzt die Verantwortung für die Gedanken, die wir erzeugen übernehmen. Diese führen zur Aufladung des mentalen Feldes oder der Denkschicht der Erde mit der eigentlichen Ursache von allem, woran der Planet heutzutage zu leiden hat. Nicht nur müssen wir die Verantwortung für unsere eigenen Gedanken übernehmen, sondern wir müssen auch erkennen, dass die Relativität unseres Denkens und unserer Annahmen in Bezug zum Denken und zu den Annahmen aller andern Menschen stehen – und vielleicht müssen wir unser ganzes Programm überdenken. Wenn wir unsere Spezies umfassende Denkschicht als eine Kugel, die den ganzen Planet umschließt, betrachten, können wir sie auch als ein irrtümlich zusammengeflicktes Netzwerk sehen, und zwar politisch, religiös, ideologisch gespalten, moralisch bankrott, angefüllt mit den Effekten der Profitgier und alles andere als in sich vereint. Es ist das breite, kurzlebige und unzusammenhängende Spiel der Kräfte innerhalb der Denkschicht – der Noosphäre – das die politischen, religiösen, nationalistischen und gemeinschaftlichen Entscheidungen erhält oder am Laufen lässt und jeden Tag die Welt gestaltet. Solange wir uns der Noosphäre nicht wirklich bewusst werden, wird dieses Kräftespiel außer Kontrolle bleiben und weiterhin Schaden an der Biosphäre anrichten.
Es geht nicht nur um die ökologische Vernachlässigung der Noosphäre, was nur ein Stolperstein in der Entscheidungsfindung des Weltproblems wäre, sondern um eine generelle Ablehnung seitens der Wissenschaft zuzugeben, dass das menschliche Denken mit seinen Erfindungen innerhalb der Biosphäre einen Effekt auslösen könnte wie der globalen Erwärmung. Weshalb? Weil es die meisten Wissenschaftler ablehnen, ihren Geist auf das hin zu überprüfen, was er beinhaltet und es sich wirklich anzueignen. Wenn die menschliche Industrie (die in die Biosphäre eingreifenden und zerstörenden Bedürfnisse der Technosphäre) die Ursache des Umweltproblems ist, dann befindet sich die Wurzel der Menschheitsindustrie im menschlichen Geist. Es war nicht der Delphin, der die Uhr erfunden hat; der Mensch hat sie entworfen. Die Uhr ist ein Produkt des menschlichen Geistes. Damit öffnete er eine Büchse der Pandora und ließ seine Erfindung zu einem untrennbaren Bestandteil der Noosphäre werden. Die Mechanisierung, zusammen mit der Geldpolitik, transformierten den Menschen sehr schnell, verwandelten seinen Geist und seine Welt. Der Mensch wurde der unbestrittene Herrscher des Planeten, und er beutete die Erde und das, was seine Maschinen von ihm verlangten, skrupellos aus.
Wir würden den Leitartikel einer Zeitschrift deshalb lieber so sehen:
Spezialbericht – Verschmutzung der Noosphäre
Sei besorgt, sehr besorgt. Die Verschmutzung der Noosphäre ist kein undeutliches Zukunftsproblem – sie schadet dem Planeten schon in einem alarmierendem Tempo. Wir möchten aufzeigen, wie alles entstand und aufrecht gehalten wird und wie ihre Kinder und Kindeskinder dasselbe tun werden, wenn wir jetzt unsere geistige Einstellung nicht radikal verändern.
Die Strahlung des Menschen erzeugt etwas, das man als Homonidisierung der Erde bezeichnen kann. Indem er technologische Strahlung über den Erdball verbreitet, brachte er ungewollt die Noosphäre in die Manifestation. Sie hat sich als eine unbewusste, mentale Zwielichtzone, die sich über den ganzen Erdball ausbreitet, etabliert. Die menschliche Noosphäre besitzt einen Einfluss geologischer Natur auf die Noosphäre, indem sie Lebensraum und Arten zerstört und zu einem unvorhersehbaren Klimawechsel führt. Zudem werden die natürlichen Ressourcen erschöpft, wie zum Beispiel Regenwälder, Öl, Plankton und Korallenriffe.
Es ist dieser weltweite Einfluss menschlichen Denkens und die Verwandlung in die Maschinentechnologie, welche die Noosphäre zu einem unbewussten planetaren Phänomen werden ließ. Nun befindet sich diese Noosphäre in einem Prozess der Bewusstwerdung. In der Weise, wie immer mehr Menschen die Tatsache erkennen, dass es unser Denken ist, das den Grund der Zerstörung der Welt in sich birgt, kommt die Noosphäre immer mehr in einen Zustand der Bewusstwerdung. Sie muss aber zuerst durch eine Zwischenstufe treten, welche die Cybersphäre genannt wird. Als eine Veräußerlichung der Noosphäre in ein elektronisches Netzwerk stellt die Cybersphäre das virtuelle Nervensystem des Planeten dar.
Die Veräußerlichung der Noosphäre oder planetaren Denkschicht begann mit den Printmedien. Dann kamen Telegraf, Telefon, Radio, Fernseher, Computer, Fax, PC, Handy und Internet. Auf diese Art veräußerlichte der Mensch die Denkschicht in die Cybersphäre, verwandelte sie in die scheinbare Noosphäre. Die künstliche Ausbreitung der Denkschicht erlaubt es dem Menschen jedoch zu ignorieren, dass er sich nur mit seinen mentalen Manipulationen und cleveren Projektionen beschäftigt, welche in Gigabyte Hypergeschwindigkeit einige Prozesse seines eigenen Geistes simulieren, die er nicht als solche erkennt. Was wäre, wenn der Mensch seine Aufmerksamkeit zum Geist selbst als ein kollektives, selbstreflektierendes Medium lenken würde und die Verherrlichung seiner genialen Erfindungen aufgäbe? Was, wenn der Mensch in seiner Beschäftigung mit der biosphärischen Krise erkennen würde, dass es sich um eine noosphärische Dringlichkeit handelt, eine Dringlichkeit im Sinne der Notwendigkeit sofortiger Aufmerksamkeit, aber auch im Sinne einer innewohnenden Erscheinung, nämlich der sich bewusst werdenden Noosphäre?
Es handelt sich nicht in erster Linie um eine biosphärische Krise, aber die Noosphäre leidet an einem Nervenzusammenbruch – ein Zeichen dafür, nun endlich erwachsen zu werden...
Der Biosphäre-Noosphäre-Übergang: Biosphäre, Technosphäre, Cybersphäre
„Es ist allein der Mensch innerhalb der Biosphäre, der das Aufkommen des biogeochemischen Klimax erzeugt. Nur der Mensch betritt die Übergangszone in die bewusste Zivilisation, die, Kraft ihrer Fähigkeit zum selbstreflektiven Denken, zu einem immer künstlicheren Gebäude projektiver Formen wird, die sich über die gesamte Biosphäre ausbreiten.“ Postulat 5.2, Dynamiken der Zeit
Obwohl das gegenwärtige Chaos von Umwelt und Politik ein unlenkbares Zusammenkommen divergierender Kräfte und Ereignisse ist, ist im Grunde genommen alles eine Funktion eines größeren Programmes, welches sich in einer voraussehbaren, evolutionären Mutationssequenz ausbreitet. Diese Sequenz bezieht sich auf den Biosphäre-Noosphäre-Übergang. Würden wir verstehen, dass sich die Evolution der Noosphäre von einem unbewussten zu einem bewussten Zustand bewegt, einer kosmischen oder universellen Phase innerhalb der größeren kosmischen Evolution des Geistes, ein Datum erzeugend, welches das Datum „Planet mit Noosphäre“ (nach Teilhard de Chardin) trägt, dann würde es Sinn machen, wenn wir den gegenwärtigen Zustand der Erde als eine Art Entwicklungsschmerz betrachteten. Es handelt sich um eine Fallstudie der Evolution des Planeten mit Leben, hin zu einem Planeten mit Noosphäre, was bedeutet, mit der Notwendigkeit eines geistigen Feldes planetaren Bewusstseins.
Um genau zu sein, bezieht sich diese Mutationssequenz auf den Biosphäre-Noosphäre-Übergang. Vladimir Vernadsky, einer der Mitbegründer des Begriffs Noosphäre (1926) und der größte Befürworter der Biosphäre, definiert die Noosphäre als das unausweichliche Ergebnis aus der Krise der Biosphäre. Es ist eine biogeochemische Krise, zustande gebracht durch die menschliche Mechanisierung der Produktivität und durch den, für die fortschreitende globale Industrialisierung sich entwickelnden ökonomischen Apparat. Für Vernadsky war dieser massive, durch den Menschen verursachte Wechsel in der Biosphäre nur ein Mechanismus, der ein größerer geologischer Wechsel einleitet.
In Vernadskys Schrift „Die Biosphäre und die Noosphäre“, publiziert im American Scientist (1945), erklärt der russische Wissenschaftler: „...Die Noosphäre ist das letzte von vielen Stadien in der geologischen Geschichte der Evolution der Biosphäre...“ Er geht weiter und definiert diese „...noosphärische Evolution als ein qualitatives Finale in Verbindung mit der geistigen Entwicklung des Menschen.“ Aber hier müssen wir uns fragen, was meint er eigentlich mit geistiger Entwicklung?
Anhand der Definition des Übergangs von der Biosphäre zur Noosphäre muss daraus geschlossen werden, dass alles Leben hin zu größerem Bewusstsein und einem höher entwickelten geistigen Zustand führt. Technologie kann nicht der Abschluss des Lebens sein, jedoch kann sie einen Zwischenzustand, der das Erscheinen eines planetaren Bewusstseins erleichtert, darstellen – zuerst als die Cybersphäre, danach als der qualitativ gewechselte Zustand der eigentlichen Noosphäre. Das bedeutet, dass die Evolution in Richtung einer Verfeinerung des menschlichen Geistes und Bewusstseins geht. Indem die nächste geologische Ära als die psychozoische Ära definiert wird (die Vergeistigung der Materie), ist es Vernadsky möglich sich zu vergewissern, dass das Hervortreten der Noosphäre demjenigen irgendeines großen geologischen Ereignisses der Vergangenheit ähnlich ist. Die Ursache des jetzigen Ereignisses ist hauptsächlich das moderne wissenschaftliche Denken und die daraus resultierenden technologischen Anwendungen.
Nach Vernadsky wird die Biosphäre des 20. Jahrhunderts in die Noosphäre umgewandelt. Hauptsächlich erschaffen durch das Wachstum der Wissenschaft, dem wissenschaftlichen Verständnis und den, auf diesem Verständnis beruhenden sozialen Aktivitäten, hat das wissenschaftliche Denken sein Potential, in einer fundamentalen Weise Einfluss auf die geologische Evolution der Erde auszuüben, seit dem Beginn der Ära der Mechanisierung – dem Erscheinen der 12:60 Frequenz der mechanistischen Zeit – kumulativ vergrößert. Demgemäß könnte das Erscheinen der Noosphäre nur durch das mitwirkende Erscheinen eines „wissenschaftlichen Grundes“ getätigt werden.
Im Jahre 1938 machte Vernadsky den Vorschlag, dass die „Restrukturierung der Biosphäre durch organisierte menschliche Arbeit kein zufälliges, vom Menschenwillen abhängiges Phänomen ist, sondern ein elementarer Naturprozess, tief verwurzelt in einem evolutionären Prozess mit einer Dauer von hunderten von Millionen Jahren...“ Die Noosphäre ist dann eher eine Funktion eines höheren Gesetzes der Evolution als eine zufällige Selektion und ein Überleben des Stärkeren. Wenn der Zweck darin besteht, eine höhere geistige Entwicklung zu erreichen, dann sind die Standards und Prioritäten des Lebens danach ausgerichtet. Vernadsky erklärt: „ ...Die Menschheit kann und muss ihren Lebensbereich anhand ihres Tuns und Denkens, verglichen mit der Vergangenheit, radikal rekonstruieren...“ Eine wirklich radikale Rekonstruktion würde ein Paradigma verfolgen, das über den Wirtschaftsmenschen hinaus gehen würde. Statt des Homo Oecomonicus, wie wäre es mit Homo Noosphaericus? Dann befänden wir uns auf wirklich radikalem Grund.
Wenn der Prozess der Transformation der Biosphäre in die Noosphäre sich nach einem Naturgesetz abspielt, was ist dann die Natur dieses Übergangs und was wissen wir über sie auszusagen? Gibt es grundlegende Prinzipien, die diese Mutationssequenzen, den Biosphäre-Noosphäre-Übergang beherrschen und die wir bestimmen können, damit sie uns durch die unmittelbar vor uns liegenden turbulenten Jahre führen?
In Vernaksys neo-marxistischer sozialer Betrachtungsweise würde ein neues, transformiertes Stadium der menschlichen Gesellschaft konform zur Noosphäre entstehen. Natürlich würde der Anbruch der Noosphäre eine solche Gesellschaft produzieren, aber dies ist nur ein Effekt. Was ist aber die Natur der Ursache – die Noosphäre selbst? Obwohl Vernadsky von einer kommenden psychozoischen Ära spricht (die Ära der Noosphäre), definiert er die Noosphäre als eine geistige Struktur nicht wirklich anders als über den Triumph von echtem Vernunftdenken – z.B. Gedanken, die in Übereinstimmung mit der Natur und der Evolution der Noosphäre sind.
Jedoch wies Vernadsky bis zu seinem Tod im Jahr 1945 immer wieder darauf hin – zumindest gegenüber seinen eigenen russischen Politikern und Staatsmänner – dass der Prozess des Biosphäre-Noosphäre-Übergangs unausweichlich ist, und dass sie es beherzigen und entsprechend Pläne ausarbeiten sollten. Die Implikation bestand darin, dass die Noosphäre nicht in Übereinstimmung mit den gegenwärtigen Prinzipien des ökonomischen Determinismus und deshalb ihr Hervortreten ein Überdenken der gegenwärtigen politischen und sozioökonomischen Ordnung der menschlichen Zivilisation notwendig machen würde. Die Frage lautet also, ob die Menschheit, die so tief in den Materialismus wie nie zuvor eingesunken ist, ohne Halt und ohne vergleichbaren Fall, so dass auch Vernadsky es sicherlich als ein Hindernis empfunden hätte, ob also die Menschheit noch länger den Willen oder die Kapazität zur Vereinigung aufbringen kann, damit ein solcher Wechsel im Einverständnis geschehen kann. Dies ist das wirkliche Thema, und etwas, dass der Zweite Planetare Biosphärenrechte-Kongress anhand von Überlegungen und innovativen Gedanken der Teilnehmenden erörtern wird.
In der Zwischenzeit, im Jahr 1968, einige Jahre nach Vernadskys Tod, sponserte die UNESCO ein großes Symposium über die Biosphäre – den einzigen solchen Anlass, der offiziell einberufen wurde. Daraufhin, im Jahr 1972, fand in Stockholm der erste Umweltgipfel der Vereinten Nationen statt. Während es ein gewisses Maß an Beteiligung und Betroffenheit in Richtung Umweltbewusstsein wach rief, wurde die eigentliche Entscheidung der Menschheit an der Konferenz „Die Grenzen des Wachstums“ im darauffolgenden Jahr im Club of Rome gefällt. Es wurde von der Einheitselite der Beschluss gefasst, das Standard-Welt-Modell zu erhalten, das heißt konkret, in der bisherigen Rate des industriellen Wachstums fortzufahren, und dies obwohl es abzusehen war, dass dieser Trend bis spätestens 2020 zu einer größeren Krise führen wird. Aufgrund der moralischen Schwäche der Menschen wurde dieses Standard-Welt-Modell von dem Triumph der Geldpolitik und seinem Erzeugnis, der Globalisierung, noch überboten. Als eine Konsequenz erfahren wir jetzt die angekündigte Krise – ein paar Jahre „zu früh“. Aufgrund der Akzeptanz, die das Standard-Welt-Modell erhalten hat, fand erst 20 Jahre nach der ersten UNO Umweltkonferenz, im Jahr 1992 die zweite UNO-Umweltkonferenz (unter der Leitung von Martin Strong) statt, der Weltgipfel in Rio. Aus diesem Ereignis entstand das Konzept der „ nachhaltigen Entwicklung“. In erster Linie ist die nachhaltige Entwicklung eine Modifikation des Standard-Welt-Modells und fördert das „Grün“ der Industriegesellschaft“ und den wirtschaftlichen Fortschritt von schwach entwickelten Nationen mit neuen Konzepten wie den „Öko-Tourismus“, jedoch ohne den gegenwärtigen Lebensstandard der wohlhabenden Nationen in Frage zu stellen. Der Rio-Gipfel war zu dem Zeitpunkt, als die G-7 (Gruppe der sieben mächtigsten Industrienationen) als Kontrollelite an die Macht gelangte und die neue Weltordnung etablierte, welche die Geschäfte der globalisierten Weltordnung beherrscht. Dies führte in die Ära des Triumphs der Geldpolitik.
Nachfolgend auf den 1992er-Gipfel kam das GATT und die WTO und das jährliche G-7 Gipfeltreffen. Nie zuvor in der Geschichte war der Wohlstand auf globaler Ebene so siegreich hervorgetreten. Die evolutionäre Vorbestimmung des Kapitalismus wurde zum akzeptierten Dogma einer neuen Art des Imperialismus – der Geldpolitik. Man muss verstehen, was für ein tiefgreifender Gegensatz zwischen Geldpolitik und nachhaltiger Entwicklung besteht. Die Geldpolitik kann nur auf Kosten der Biosphäre ablaufen, währen sie gleichzeitig die Spaltung zwischen reich und arm, den Habenden und Nicht-Habenden fördert.
Wie es am Ersten Planetaren Biosphärenrechte-Kongress im Jahr 1996 dargelegt wurde, ist das, was für die Wirtschaft gut ist, schlecht für die Biosphäre. Das ist so, weil die Wirtschaft ihren Megakomplex von Industriegesellschaft – die künstliche Technosphäre – unterstützt. Diese Technosphäre wird von einem alles verzehrenden Konsumismus definiert und erhalten und ist abhängig von der Umwandlung natürlicher Ressourcen und Rohstoffe in Industriegüter, von einer globalen Transportindustrie, von Städte- und massiv verschmutzenden Industriekomplexen sowie von einem großen elektronischen Kommunikationsnetzwerk.
Die Technosphäre ist als eine künstliche Umhüllung nur das dazwischenliegende System von der Biosphäre und dem Hervortreten der Noosphäre. Aber nur in Russland wurde eine Verbindung zwischen der gegenwärtigen Wirtschaftspolitik und der aufkommenden Noosphäre hergestellt.
Ein russisches Präsidialdekret von 1996 betreffend des Übergangs zur nachhaltigen Entwicklung reflektierte die Notwendigkeit, einige von Vernadskys Anliegen in die nationale Strategie zu integrieren. In diesem 1996 veröffentlicheten Strategiebekenntnis zur nachhaltigen Entwicklung wurde die Noosphäre als „Sphäre der Vernunft“ definiert. Es ist das Stadium, das aus der Biosphäre hervortritt. Gemäß der offiziellen Erklärung ist der Anbruch der Noosphäre ein bevorstehender Zustand des Menschen auf der Erde, „... wenn die spirituellen Werte und das Verständnis des Menschen, in Harmonie mit der Umwelt zu leben, zum prinzipiellen Kriterium des nationalen und individuellen Wohlergehens werden.“ Ein solcher Wechsel der sozialen Werte wird als ein qualitativer Wechsel in der Natur der (Russischen) Gesellschaft von einer auf „ökonomischen und materiellen Werten“ basierenden zu einer „auf ökologischen, spirituellen und moralischen Werten“ begründeten Gesellschaft definiert. Einige der Prinzipien der Noosphärischen Weltversammlung (NSEWA), die im Jahr 2000 in Moskau entwickelt wurden, stammen aus diesem Strategiebekenntnis. (Ministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Handel, 2002)
Zwei andere globale Events markierten eine Art Erwachen globalen Bewusstseins: Das 1997er „Kyoto Protokoll“ – welches eine Frist für die Verminderung der Treibhausgas-Emissionen bis 2012 auf den Stand von 1990 gesetzt hat; und der UNO-Weltgipfel in Johannesburg 2002 über nachhaltige Entwicklung, welcher zehn Jahre nach dem Rio Gipfel 1992 stattfand. Es ist zu beachten, dass diese letzten zwei Events südlich des Äquators abgehalten wurden. Zwischen dem ungebrochenen „Triumph“ der Geldpolitik – deren Grundsätze als Globalisierung der freien Marktwirtschaft formuliert wurden – und dem „Krieg gegen den Terror“, der 2001 auftauchte, hat die eigentliche Situation der Welt, sozial und umweltpolitisch, den Übergang von der Biosphäre zur Noosphäre noch intensiviert. Die Uhr schlägt nun evolutionäre Mitternacht – Dezember 21, 2012, der viel erwähnte Endpunkt des „Großen Zyklus“ des Maya-Kalenders. Es scheint so, als müsse davor etwas getan werden, auch wenn es nur eine Demonstration eines gewissen kollektiven moralischen Willens oder Lösungswillens ist, um eine umfassende, einheitliche Lösung zum gegenwärtigen zerstörerischen Problem der noosphärischen Verschmutzung zu begreifen.
Indem wir die Ereignisse und die Natur des Biosphäre-Noosphäre-Übergangs beschreiben, einschließlich der Entwicklung und dem Hervortreten der Technosphäre seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, muss noch ein weiterer Faktor in Betracht gezogen werden, nämlich das Erscheinen der Cybersphäre. Obwohl das Mobiltelefon und die Computer/Elektrokommunikations-Industrie ebenfalls dazu gehören, ist das Internet die eigentliche Form, welche die Cybersphäre definiert. Seit der Sputnik Ära 1957 vorgesehen, (etwas namens ARPANET wurde 1969 vom US Verteidigungsdepartment erschaffen), war es die Entwicklung des Word-Wide-Web seit Ende der 90er Jahre, die das Internet, wie wir es heutzutage kennen, hervorgebracht und offiziell die Cybersphäre eingeleitet hat.
Durch diese Konsolidierung des menschlichen Denkens und der Kommunikation in einem einzigen, planetar-technologischen Feld, zeichnet die Cyberspäre das letzte künstliche Stadium vor dem Hervortreten der Noosphäre, der beherrschenden Struktur des nächsten Evolutionsstadiums dar. So wie es aussieht, ist die Cybersphäre und speziell das Internet, der Hauptliferant der noosphärischen Verschmutzung. Als der letzte Misseton des Turms zu Babel macht das Internet alles möglich, von esoterischen Lehren bis hin zu eklatanten Formen der Pornographie – die ultimative Demokratisierung der Werte und des globalen Marktplatzes. Das Resultat ist der Verlust von jeglicher Bedeutung, und wenn auch nur deshalb, weil jeder gleichzeitig redet und niemand wirklich zum Punkt der Unterhaltung kommt.
Die gegenwärtige Cybersphäre ist im Wesentlichen das, was Marshall McLuhan in den sechzigern als „das globale Dorf“ bezeichnete. McLuhan schrieb in der Einführung seines wohl berühmtesten Textes, Das Medienverständnis, (1964): „Nach mehr als einem Jahrhundert der elektrischen Technologie haben wir heute unser elektronisches Nervensystem zur globalen Umarmung ausgebreitet und damit Zeit und Raum so weit abgeschafft, wie unser Planet nur davon betroffen sein kann. Wir nähern uns schnell der letzten Ausbreitung des Menschen an – der technologischen Simulation des Bewusstseins...“ Etwa dreißig Jahre danach kommt McLuhans globales Dorf einer Definition der Cybersphäre gleich – „der technologischen Simulation des Bewusstseins.“
Schon vor McLuhan erkannte Teilhard de Chardin, der zusammen mit Vernadsky und Jules le Roy den Begriff der Noosphäre der Welt einprägte, dass dem nächsten evolutionären Zustand der Welt ein Zwischenstadium, nämlich ein elektronisches Kommunikationsnetz, vorausgehen wird. In diesem Prozess, den mystischen, transmateriellen Zustand der Noosphäre zu erreichen, erkannte Teilhard der Chardin klar die Phase der Cybersphäre und das globale Dorf als das Heranreifen des mystischen Körpers Christi, den Omega Punkt der menschlichen Evolution. In dieser Vision sah Teilhard den ganzen Planeten „mit leuchtenden Punkten übersät, jedes dieser Sterne stand für irgendein Laboratorium oder ein Apparat, durch welcher der Mensch hie und da dank seiner Energieladung und Vereinigung in eine Art neumenschliches „Isotop“ transformiert wurde, bis das bislang dunkle Gesicht des Planeten mit der Ultra-Menschheit zu glitzern begann... es in Bewegung brachte: keine eintönige Bewegung am Firmament, aber eine kreative, aus einer Involution der Galaxis entstandene Bewegung.“ (Teilhard der Chardin: Die Aktivierung von Energie, ff.352 - 53).
Das Internet sellt die Funktion der Erschaffung eines globalen Dorfes dar, wo einige Apparate herumstehen – der PC oder das Mobiltelefon – und der Mensch sich selbst in ein neumenschliches Wesen (die Ethnosphäre) transformiert oder adäquater formuliert in den homo noosphearicus. Die Cybersphäre, die von dem Internet, Mobilphon und Fax produziert wird, ist eine skelettartige Noosphäre, ein wild ausgebreitetes, sich selbst organisierendes Stück des menschlichen Bewusstseins, welches in einer archaischen Diversität von Stimmen zu sich selbst spricht. Aber damit die Evolution ins Bewusstsein hineingreift, oder in eine Skala vom Ausmaß des Planeten, braucht es mehr Absichtlichkeit als das „laisser faire“ dieses Gigakomplexes von Internet. Psychotechnische Vereinigung wurde in einem Maß erreicht, das alle Grenzen abgeschafft hat, aber der höhere geistige Zustand muss erst noch erreicht werden. Allem Anschein zum Trotz ist das Internet doch nur ein Spielzeug und während es eine zufällige Noosphäre durch die Anhäufung von praktisch jedem Bit des Wissens, das jemals existierte, entstehen lässt, kann es von und aus sich selbst nicht wirklich die Zukunft, die Noosphäre definieren.
Wie der entwickelte Bewusstseinszustand des ganzen Lebens selbst, (nicht nur die historische, enzyklopädische Wiederholung menschlichen Wissens), ist die Noosphäre notwendigerweise über und jenseits von allem Werkzeug. Die Noosphäre ist wirklich im Geist, dem unsichtbaren Mental oder der intelligenten Hülle des Planeten als ein einheitlicher Himmelskörper. Als eine solche besteht die Noosphäre ganz aus Geist und in einer Dimension, über welche wir bislang kaum in der Lage waren nachzudenken oder zu begreifen.
An anderer Stelle zeichnet Teilhard der Chardin eine anderes provokatives Bild, indem er die Noosphäre als ein einziges riesiges Zyklotron darstellt, dessen spezifischer Effekt anstatt oder an Stelle von nuklearer Energie, psychische Energie in einem kontinuierlich größer werdenden reflektiven Zustand produziert... um den Ultra-Menschen zu errichten {homo noosphaericus}“ (de Chardin, Aktivierung von Energie, S. 349)
Diese Anschauung positioniert die Noosphäre als eine eigentliche Struktur, oder ein energetischer Ausdruck, die eine Struktur verlangt – psychisches Zyklotron, wie es genannt wurde – um „psychische Energie in einem immer größer werdenden reflektiven Zustand“ zu produzieren. Während Vernadskys Noosphäre neo-marxistisch ist, ist Teilhard der Chardins neo-christlich und von ausgeprägter psychospiritueller Natur. Die Freisetzung von psychischer Energie, dem Plasma der Noosphäre, wäre dann ungefähr dasselbe wie die „Verchristlichung“ der Menschheit. An anderer Stelle, (Menschen Energie, S. 51, 1969) schreibt der christliche Paläontologist:
„Die Welt würde einen Sprung zum Göttlichen hin tun, und es würden alle kranken Menschen zusammen ihren Schmerz in einen gemeinsamen Wunsch lenken, dass das Königreich Gottes durch eine Eroberung und Organisation auf Erden zum schnellen Erblühen kommt.“ Das würde bedeuten, dass die abnormalen menschlichen Strukturen, die die Ursache allen Leidens sind, erobert und eine konsequente Reorganisation der Erde nach übermentalen Prinzipien stattfinden würde.
Hier nun müssen wir eine Pause einschalten und erwägen, dass die Noosphäre eine Art von Organismus ist und eine Struktur besitzt, welche von einer rein viert-dimensionalen (geistigen) Natur ist, die unserer Macht oder klaren Verständnis entschwunden ist, weil unsere niedrige noosphärische Decke total in die Eindimensionalität der dritten Dimension, ins physikalische Paradigma, eingedrungen ist. Die Verunreinigung der Noosphäre ist die vielfach daherredende Gedankenform – das Gerede – eingemengt in die niederdimensionale Illusion, die vorgibt, dass die Physis die einzige Realität darstellt. Es ist diese Illusion, die den Geist der Menschheit bis heute fest im Griff hat, und die Ursache aller Krankheiten und Übel in sich vereint. Angenommen, dies ist die Ursache, dann würde das Hervortreten der Noosphäre, eingeweiht vom Klimax der Biosphärischen Krise im Jahr 2012, mehr sein als ein qualitativer Sprung des Bewusstseins, welchen zu verstehen oder gar zu erhalten die meisten von uns gar nicht vorbereitet sind – ein wahrer Omega Punkt.
Weiter noch, wenn die Biosphäre von bestimmten Gesetzen reguliert wird, die mit den biogeochemischen Prozessen der innewohnenden Struktur lebender Materie übereinstimmen, muss es dann nicht auch Gesetze geben, die das Funktionieren der Noosphäre bestimmen? Wenn die lebende Materie als die Gesamtheit aller auf der Erde lebenden Organismen definiert wird, zu jedem gegebenen Zeitpunkt, wie steht es dann mit dem Bewusstsein? Was, wenn das Bewusstsein eigentlich eine kosmische Struktur von evolutiven Lebensbedingungen darstellt, die ein planetares Ausmaß der Zwischenaktivierung erreicht? Die noosphärische Struktur wäre eigentlich schon unsichtbar an Ort und Stelle und würde die evolutionären und geologischen Zyklen seit dem Auftauchen oder dem Erscheinen von Leben auf dieser Erde moderieren. Sie hat das Heranwachsen des menschlichen Bewusstseins erwartet, damit es genau in die nächstfolgende Evolutionslinie eingepasst wird – des Übermenschen, homo noosphaericus, der nun an den Flügeln der Weltbühne darauf wartet, sein Debut zu geben.
Die menschliche Denkschicht, die durch diese noosphärische Umhüllung als eine zufällige Masse von ungeprüften Widersprüchen existiert und jetzt in die elektronische „Stimme“ der Cybersphäre übersetzt wird, gehorcht nur den Gesetzen des historischen Determinismus. Es ist das Potential einer Art Vorstellung – höher vibrierende Gedankenprozesse – die offensichtlich werden, wenn der niedrige, historisch determinierte Denkprozess sich erschöpft – denn es wird ein Ende der Verunreinigung der Noosphäre geben. Die Noosphäre, in Übereinstimmung mit ihren eigenen Gesetzen, wird sich in einer Weise manifestieren, die zur Zeit noch nicht abzusehen ist. Die Menschheit wird für einmal als ein einziger, vereinter Organismus funktionieren, durch Telepathie koordiniert, welchebis anhin nur virtuell und nicht zusammenhängend, zugedeckt von einer mechanistischen und technologischen künstlichen Geistesstruktur und tief in die historischen Konditionen emotionaler Prozesse eingebettet war.
Gedanken über die Noosphäre – Die noosphärische Lösung
"Das Zeitalter der Nationen ist vorbei. Wenn wir uns nicht selbst auszurotten wünschen, müssen wir uns von alten Vorurteilen losmachen und eine neue Erde erbauen." Teilhard de Chardin, Menschen-Energie, 1969 S.37
Der Zweite Planetare Biosphärenrechte-Kongress stellt eigentlich der kritische Zustand des Biosphäre-Noosphäre-Übergangs dar. Das Verständnis wird klar werden, dass die eigentliche Lösung der Krise der Biosphäre die Dringlichkeit der Noosphäre ist – daher der Begriff noosphärischer Notfall.
Die Noosphäre ist im Grunde der Anbruch eines qualitativ/dimensionalen Wechsels unseres evolutionären Make-ups – die Passage von der technischen Zivilisation in ein psychotechnisches Bewusstsein, der Übergang von elektronischer Hard- und Software zur Telepathie und der Kultivierung von telepathischen Technologien. Dies ist die wahre Bedeutung der Noosphäre. In diesem Sinne ist die Noosphäre die Struktur des sich zukünftig entwickelnden Bewusstseins des Planeten – das heißt, des Bewusstseins allen Lebens, jedoch nur, wenn die Menschheit ihre Verantwortung für die Rolle, die sie in Bezug zum ganzen Leben spielt, wahrnimmt. Der Mensch ist somit der, die kosmische Intelligenz reflektierende Übermittler.
Während die Krise der Biosphäre von uns verlangt, dass wir auf dritt-dimensionaler Ebene handeln, ist es notwendig, von den höchsten synthetischen Ebenen des Bewusstseins informiert zu sein, damit diese Handlungen letztendlich auch effektiv sind. Deshalb müssen wir die Bedeutung der Noosphäre studieren und verstehen lernen, denn sie stellt den Schlüsselbegriff in der evolutionären Passage – dem Biosphäre-Noosphäre-Übergang – dar.
Gegenwärtig existiert keine allgemein gültige Definition der Noosphäre, die über die grundlegendste Ebene hinausgeht wie: planetare Denkschicht, oder das, was aus der Biosphäre hervortritt. Der Grund ist der, dass es bisher noch immer keine übereinstimmende Studien gibt. Noosphaericum – die wissenschaftliche Erforschung der Natur und Struktur der Noosphäre – muss die neue Disziplin genannt werden. Gewiss, so wie es eine Wissenschaft der Biosphäre gibt, gibt es auch eine Wissenschaft der Noosphäre und all die Zeit, die wir heute mit der Entwicklung von intelligenten Waffen und Bomben einsetzen, werden wir in unmittelbarer Zukunft für die wissenschaftliche Entwicklung von Gesetzen und Prinzipien, die die Noosphäre regeln, einsetzen.
Gegenwärtig nähern wir uns dem an, dass die Noosphäre die Summe von allen menschlichen Denkaggregaten repräsentiert, als eine planetare Struktur oder Sphäre in Begleitung von der Kapazität zur Erkenntnis, die innerhalb ihres eigenen, innewohnenden Prozesses liegt. Gleich wie der Geist Gesetze der Logik und Vernunft, der Sprache und Grammatik besitzt, hat auch die Noosphäre ihre bestimmende und wegleitende Logik und Grammatik, die sich wesentlich mit mathematischen Funktionen und Gesetzen befasst, welche für die Vervielfachung und Ausformung des Lebens sowie von bisher unbekannten Prinzipien der morphogenetischen Resonanz zu tun haben. Tatsächlich können wir zu dem Verständnis gelangen, dass die Noosphäre als unbewusste Regulation oder als unbewusster Regelmechanismus des biosphärischen Evolutionsprozesses dient. Dies ist die eigentliche Funktion von dem, was wir als PSI-Bank beschrieben wird – {Erde im Aufstieg (1984), Der Maya Faktor (1987), Zeit und die Technosphäre (2002)}. Im gegenwärtigen Stadium der Welt werden wir Zeuge davon, dass die Noosphäre sich manifestiert oder sich ihrer selbst bewusst macht.
Wenn die Noosphäre das, die Biosphäre übersteigende Evolutionsstadium darstellt, muss sie als ein Stadium oder eine Mutationssequenz betrachtet werden, die sich radikal von allen anderen Konzeptualisierungen, die beladen sind mit dem Jahrtausend des historischen Materialismus, der das heutige Stadium der Zivilisation – die Globalisierung – erschuf, unterscheiden. Aus der Perspektive eines planetaren, ganzheitlichen Systems, ist die Globalisierung im Grunde ein unstabiles Gleichgewicht in einem Prozess des Erscheinens in einen planetokosmischen Zusammenhang – der Noosphäre.
Auf die Art betrachtet ist der Biosphäre-Noosphäre-Übergang die eigentliche Krise der unbewusst zusammenkommenden Zivilisationsströmungen, die die planet-verändernde, technosphärische Umhüllung produzieren, vereint durch das zwischengelagerte Stadium, der Cybersphäre. Bis zu diesem Moment ist diese ganze chaotische Dynamik noch nicht in die Noosphäre aufgelöst worden. An diesem Punkt müssen wir bereit sein, eine höhere Betrachtungsweise zu akzeptieren, damit wir in der Lage sind, uns so auszurichten, damit wir die Noosphäre aus ihrer eigenen Perspektive begreifen können. Nur dann werden wir beginnen, die Möglichkeiten und die Notwendigkeit zu erkennen, um eine noosphärische Wissenschaft zu entwickeln, in Ergänzung zu einer der Biophäre sowie als eine Möglichkeit, eine moralisch normative Sensibilisierung des Menschen wieder zu errichten. Oder vielleicht könnten wir durch eine solche Wissenschaft die Umwandlung in eine neue Spezies, den homo noosphaericus, insgesamt in Betracht ziehen.
In einer solch kompletten Vision von Lösungsstrategien der Gegenwartskrise müssen wir mit unserem Denken auf die Ebene kosmischen Bewusstseins fortschreiten. Aus dieser im Grunde extraterrestrischen Perspektive – von außerhalb oder von über der Erde aus gesehen – stellt die Noosphäre das Hauptcharakteristikum der Typ 1 kosmischen Zivilisation dar. Das bedeutet, dass der Anbruch der Noosphäre das erste planetokosmische Stadium der kosmischen Zivilisation charakterisiert. Dabei müssen wir verstehen, dass die Kosmische Zivilisation eine Einheit darstellt, welche einheitlich verteilt und zerstreut über den ganzen Kosmos existiert. Wenn eine Zivilisation intelligenter Wesen den erhöhten geistigen Zustand der Noosphäre erreicht hat, dann hat sie ihre kollektiven Erkenntnisfunktionen in eine psychotechnische, umfassende, planetar-geistige Hülle umgewandelt. Das ist die noosphärische Einweihung einer Typ 1 oder Stadium 1 kosmischen Zivilisation. Solche Stadium 1 Zivilisationen sind immer planetarer Natur, das heißt, der intelligente Organismus hat sich selbst als ein sich vereinender, planetarer Organismus erkannt und hat schließlich die territorialen und ethnischen Trennungen (der Nationen) überwunden.
Wenn wir die Krise der Biosphäre in diesem Licht betrachten würden, dann könnten wir in der Lage sein, sie zu meistern. Diese Krise ist ein natürlicher Übergang von einem rein dritt-dimensionalen materialistischen Bewusstsein sich konkurrierender Ideologien und Nationen – jedoch viel zu ärmlich ausgestattet, um zu einer planetaren ganzheitlichen Systemperspektive zu gelangen – hin zu dem Hervortreten der Noosphäre, einem viert-dimensionalen Zeitfeld, welches die dritt-dimensionalen Funktionen in eine höhere Ordnung integriert. Diese Kosmische Organisationsstruktur, bekannt als die Synchrone Ordnung, ist da zum Zweck der Etablierung eines telepathischen Kreislaufs für fortschrittliche, kollektive sowie psychische Funktionen über der Cybersphäre. Ja, die Noosphäre ist die Denkschicht des Planeten. Es ist nicht ein vages, amorphes Phänomen, es ist eine kosmische, normative Evolutionsstruktur mit ihrer eigenen ‚Grammatik‘, Logik, Bewusstseins- sowie Seins-Arten, ein unausweichliches Stadium in der Evolution des Lebens hin zu einem metabiologischen, geistigen Organismus – die kosmologische Ordnung des galaktischen Seins.
Obwohl es so scheint, als wären wir weit abgeschweift von Themen wie der globalen Erwärmung, dem Kyoto Protokoll, dem globalen psychologischen Effekt des Krieges gegen den Terror, der nachhaltigen Entwicklung, der Ausrottung der Arten usw., können wir keines dieser Themen lösen, außer wir rufen ein höheres Stadium des Bewusstsein an. Bei der Anrufung dieses höheren Zustandes müssten wir wahrscheinlich anerkennen, dass wir nicht allein sind, dass unsere globale Zivilisation nicht das einzige Stadium 1 der Kosmischen Zivilisation im gesamten Universum ist. Wenn wir dies anerkennen, hätte das Bewusstsein eine größere Chance, wirklich planetar zu werden. Es ist offensichtlich, dass nur ein höher entwickeltes Bewusstsein und eine höhere moralische Sensibilisierung uns tatsächlich helfen könnten.
Jahre zuvor (1971) wurde die CETI-Konferenz (Kommunikation mit Extraterrestrischer Intelligenz) in Erivan, UDSSR von einer bestimmten Gruppe hauptsächlich sowjetischer und amerikanischer Wissenschaftler unter dem Vorsitz von Ioseph Shklovski und Carl Sagan sowie des Erfinders der DNS, Francis Crick abgehalten. Zur gleichen Zeit spekulierten Wissenschaftler darüber, dass es zahlreiche höhere Zivilisationen im Kosmos gibt. Sie waren auch der Meinung, dass diese höheren Zivilisationen (oder jede höhere Zivilisation), in ihrem Ausmaß und ihrer Natur nur technologisch sein könnte. Ihre Grundvoraussetzung war, dass alles biologische Leben zu einer höheren Intelligenz hin strebt, und indem es das tut, immer die Entwicklung in technologische Zivilisationen, die Kontakt mit anderen technologischen Zivilisationen im Universum suchen, läuft. Dies war die Annahme des CETI-Projekts. In ihrer Vorgehensweise erwähnten sie nirgends die Telepathie oder andere paranormale Betrachtungen des Universums. Trotzdem musste das CETI-Projekt wegen ihrer interdisziplinären Synthese ein Voranschreiten in Richtung von kosmischer Zivilisation und Bewusstsein in ihre Gleichung miteinbeziehen.
Das CETI-Projekt entwickelte sich Hand in Hand mit dem-SETI Projekt – Suche nach Extraterrestrischer Intelligenz – Diese Suche wurde mittels eines Breitband-Radiosenders und -empfängers ausgeführt. Der Gedanke war, dass die wahrscheinlichste Art, die höhere Zivilisationen verwenden würden, um mit uns Kontakt aufzunehmen, durch Radio-Übertragung kodierte Ordnungen oder Muster sein würden, welche intelligente Wesen im Universum eventuell im Stande wären aufzufangen und zu entschlüsseln. Diese Gruppe von Wissenschaftlern war auch der Ansicht, dass nur eine Intensivierung der Maschinentechnologie unsere Probleme lösen könnte. Aber mit dem Anbruch der Noosphäre müssen wir wiederum in Betracht ziehen, dass es womöglich höheren Zivilisationen im Universum gibt, die nicht technologischer Natur sein müssen.
Der eigentliche Begriff der Noosphäre als eine mentale Sphäre ist ein Indikator für die Richtung, die die Evolution vom Physischen hin zum Nichtphysischen, oder vom Materiellen zum Geistigen nimmt. Damit unsere Weltprobleme gelöst werden, brauchen wir einen Anstieg der Intelligenz und keine Weiterentwicklung der Technologie. Wenn wir unsere Intelligenz nicht erhöhen können, müssen wir es in Betracht ziehen, ob es nicht irgendwo im Universum eine Intelligenz gibt, die in der Lage wäre, auf unsere Krise zu antworten und uns Beistand zu leisten. Dies wäre nicht notwendigerweise ein materieller Beistand, sondern Beistand in der Form eines geistigen oder spirituellen Schocks oder Auftriebs, der unsere Wahrnehmung radikal verändern und dazu führen würde, dass wir auf Lösungen stoßen, welche vorher nicht existierten.
Nur ein neuer, aus Evolution entstehender oder mutierter Mensch kann die ganze Bandbreite und die Natur der Transformation, die wir unbedingt brauchen, um angesichts der neue Herausforderung eine Ordnung zu erschaffen, in sich vereinen. Es existiert eine höhere Vision oder ein höherer Kontext, welcher uns zur Verfügung steht, und das ist es, was wir als das Kosmische Bewusstsein bezeichnen. Vielleicht ist das Kosmische Bewusstsein nur eine Konsequenz der Auseinandersetzung mit dem Biosphäre-Noosphäre-Übergang, aber wenn wir es jetzt nicht in Erwägung ziehen, könnten wir die Möglichkeit dazu insgesamt verlieren. Wir benötigen Organe der Selbst-Regulierung und der Selbst-Steuerung, die auf den obigen Annahmen des Nationalismus und Territorialismus basieren, und die die Prinzipien der Biosphäre und der sich entwickelnden Noosphäre in Strukturen der Entscheidungsfindung, welche die Erde als ein ganzheitliches System verstehen, miteinbeziehen. Ein neuer Beginn muss irgendwo und irgendwann getan werden. Lasst uns hiermit beginnen.
Aus diesem Grund spricht der zweite planetare Kongress der Rechte der Biosphäre von zwei Steuerungsorganen: Das erste ist ein Planetarer Biosphärenkongress, um die Regeln des Handels, der Wirtschaft und Ökonomie festzulegen, in Übereinstimmung mit den Prinzipien der Biosphäre (Bioregionalismus und ökologische Energieprinzipien). Das zweite ist eine Noosphären-Weltversammlung, eine steuernde oder zweckorientierte Körperschaft, die auf den Annahmen basiert, dass kosmisches Bewusstsein unausweichlich ist, und in die Wege leitet, dass die Menschheit in dieses Stadium der Evolution – die Noosphäre – gelangt.
Nun wollen wir die Linse noch weiter öffnen und das Denken in Stadien lenken, die über heutige Ansichten hinausgehen, sodass wir uns inspirieren lassen können, unsere gegenwärtige Selbstwahrnehmung und selbst-auferlegten Begrenzungen zu transzendieren. Lasst uns erkennen, dass die Krise, welche wir zur Zeit erleben, nur dazu dient, um uns in das erste Stadium der kosmischen Zivilisation zu entwickeln. Über diesem in Entstehung begriffenen noosphärischen, psychozoischen Stadium der planetokosmischen Zivilisation existieren drei andere Stadien, die uns in unserem Aufstieg zu übergeordneter erhabener Intelligenz herüberwinken. Im Grunde repräsentiert der Ausdruck „planetokosmisch“ ein neues Stadium des Denkens oder der Selbstwahrnehmung.
Um uns ein Verständnis davon zu übermitteln, wie dieses Stadium der Evolution, bei dem wir uns befinden, aussieht, findet eine Ausrichtung dieser planetokosmischen Perspektive statt. Dies geschieht anhand von vier definierenden Körpern oder Ebenen der galaktischen Ordnung mit den vier verschiedenen Evolutionsstadien der Kosmischen Zivilisation. Somit kann eine Analogiebrücke erzeugt werden, die unsere gegenwärtige geistige Decke um Grade anhebt. Demzufolge definieren wir:
I. Planetokosmisch – Psychotechnische Vereinigung – die Noosphäre. Ära der großen Veränderungen der Welt und Justierungen der menschlichen Gemeinschaft an neue Umweltbedingungen. Übergang vom cybersphärischen Netzwerk zu telepathischen Strukturen. Anfangsstadium des galaktischen Bewusstseins und der galaktischen Saat-Kultur. Transformation des historischen Materialismus in eine nicht-materialistische Ideologie des Kosmischen Bewusstseins. Menschliche Selbstwahrnehmung als planetarer, ganzheitlicher Organismus – homo noosphaericus.
II. Heliokosmisch (Stellar) – „Neues Sonnenzeitalter“, Auftauchen des homo noosphaericus als biosolar telepathisches Wesen. Stabilisiertes galaktisches Bewusstsein, psycho-solare Technologie, psychozoische Regeneration der terrestrischen Biosphäre; erweiterte, zweifache galaktische Kommunikation; die Sonne vollständig als ein sich in Evolution befindendes Sternsystems erkannt – die Heliosphäre oder der Heliokosmos. Terrestrische Zivilisation vollständig von solar-plasmatischer Energie angetrieben.
III. Galaktokosmisch – Omnigalaktischer Übergeist – Galaktische Föderation. Nutzbarmachung von galaktischer Energie zur Transformation der materiellen Realität. Kapazität für die Überwachung und die Entwicklung von Subsystemen, wie zum Beispiel unseres eigenen. Rein transzendentale Seinsordnung, die nicht mehr ausschließlich von materiellen Bedürfnissen abhängig ist. Meisterung der Zeitraum-Reisen.
IV. Omnikosmisch – Metagalaktisches, transzendentales, universal-telepathisches Bewusstsein. Kapazität für planetare und biologische Design-Entwicklung nach den Prinzipien des höher evolutionären Fortschritts. Rein fünft- oder höher-dimensionale Operationen mit der Meisterung der Kontrolle über nieder-dimensionale Ordnungen des Seins.
Nachdem wir nun diese aufsteigenden Ordnungen der Stadien kosmischer Zivilisation hinaufgegangen sind, müssen wir hinzufügen, das es ein wichtiges Stadium unserer eigenen geistig-spirituellen Entwicklung ist, sich eine alternative Zukunftsrealität vorzustellen, welche nicht auf den Projektionen des heutigen Stadiums der technologischen Zivilisation beruht. Eine solche Vorstellung ist auch ein entscheidender Schritt hin zur Eliminierung der noosphärischen Verschmutzung. Wenn wir durch die zerstörerischen Läufe der unbewussten Noosphäre blicken, werden wir eine höhere Ordnung der Realität finden, die uns in das nächste Evolutionsstadium der terrestrischen Intelligenz hinüberwinkt.
Sieben Schritte zur Noosphäre – Hervortreten des Homo Noosphaericus Omega Punkt 2012
Planeten mit Noosphäre. Planeten erreichen diese Unterscheidung durch eine letztes entscheidendes Evolutionsstadium, bezeichnet als der Biosphäre-Noosphäre-Übergang. Einem solchen Übergang geht immer eine Krise voran, die als beinahe unüberwindbar erscheinen. Eine erfolgreiche Passage eines solchen Übergangs hängt von der Einschätzung des globalen ganzen Systems ab, der Schlüsselfaktoren, die zur Krise beitragen. Weiter hängt sie davon ab, dass die korrekte Organisationslösung für das globale System bereitgestellt wurde.
Der Begriff der planetaren Organisation bezieht sich auf eine subtile Fähigkeit und Ausarbeitung von Lösungen, die einer Wahrnehmung des Planeten als eine kosmoelektrische Transduktionseinheit entspricht, die innerhalb eines stellaren (Sonnen-) Systems operiert, welches das eigentliche Führungsmedium der planetaren Angelegenheiten ist.
„Planetares Organisationsprojekt, Noosphäre II“ Galaktisches Forschungsinstitut
Wenn wir verstanden haben, dass wir gerade jetzt in das erste Stadium der kosmischen Zivilisation eintreten, besitzen wir den Kontext, sowohl unsere Situation als auch den Grund für das Erheben hin zu einer höheren Ebene der Teilnahme am Problem zu verstehen. Das beginnt mit der Eliminierung der noosphärischen Verschmutzung. Der eigentliche Akt, der uns zu dieser höheren Ebene bringt, ist die Noosphäre, die sich durch uns in Szenen setzt. Wen wir die Schritte zur Neuorientierung des Zwecks und der Richtung des Lebens auf der Erde verinnerlicht haben, wird die höhere kosmische Zivilisation vielleicht willens, mit uns interaktiv zu werden, jedoch nicht unbedingt auf die Art, wie wir zum jetzigen Moment uns vorstellen können.
Es existieren praktische Schritte, die wir in dieser Verkörperung oder Aufführung der Noosphäre ausführen können und die eine bislang einmalige Klärung des menschlichen Willens in Übereinstimmung mit der höheren – Göttlichen – Absicht erreichen. Diese Stufen bilden alle eine auf verstrickte Art integrative Einheit und können nicht als voneinander losgelöst betrachtet werden. Sie bilden das konkrete Aktionsmaß, das wir als vereinter Körper, in der Weiterführung des zweiten planetaren Biosphärenrechte-Kongresses brauchen. Diese Schritte sind so organisiert, dass die Grundprobleme und die gegenwärtig verursachenden, die biosphärische Krise definierenden Faktoren erwogen werden. So führen sie direkt ans Ziel heran.
Wir wissen, dass in den Augen vieler diese Schritte, die wir hiermit vorstellen, befremdend, unrealistisch oder naiv erscheinen; aber bevor wir uns die Möglichkeit verbarrikadieren und in endlose Debatten darüber, wie realistisch oder unrealistisch solche Schritt sind, abdriften, ist es besser, seine Kreativität einzusetzen und festzulegen, womit begonnen wird und wer womit beginnt. Das Unmögliche träumen und demgemäß handeln ist viel besser als überhaupt nichts unternehmen. In dieser Hinsicht sind diese sieben Schritte nur Kriterien, um uns auf neue Wege des Denkens zu führen. Nach allem, was sich gegenwärtig auf der Weltbühne abspielt, was haben da noch zu verlieren?
Sieben Schritte hin zur Noosphäre
1. Universeller Waffenstillstand und Abrüstung
Die ursprüngliche Lehre des Friedensplans zum Wechsels in den 13-Monde-Kalender legt fest, dass in der Absicht, einen neuen globalen Zeitstandard zu übernehmen – den 13-Monde/28-Tage Kalender – dieser Kalenderwechsel eine optimale Gelegenheit bietet, den universellen Waffenstillstand und die universelle Abrüstung zu propagie-ren. Alle existierenden Mondkalender würden bei dieser Reform respektiert und synchronisiert werden. Es ist nur der heutige, globale Zivilkalender, der ersetzt würde. Es besteht nun eine Notwendigkeit, auf planetarer Ebene diese schon lange überfällige Reform durchzuführen, um eine erste und gemeinsame Grundlage und ein Vertragsabkommen zu beschließen, das von allen bisherigen Festlegungen befreit und stellvertretend für die neue Spezies – homo noosphaericus. Der Kalenderwechsel ist ein Akt des kollektiven Willens, der unseren Beschluss aufzeigen würde, in eine neue Zeit des Friedens einzutreten. Um effektiv wirksam zu sein, sollte ein solcher Waffenstillstand für die minimale Dauer eines Jahres ausgerufen werden. Nach einem Jahr des Lebens in einer solchen Waffenruhe, auch wenn der Erfolg begrenzt wäre, würden die Menschen nicht etwas aufgeben wollen, was sie als Frieden bereits erfahren haben.
Das Friedensbanner und die Prinzipien des Friedens durch Kultur spielen eine wichtige Rolle in diesem Prozess. Als ein universell anerkanntes und erkennbares Symbol würde dieses Banner als das Zeichen einer entmilitarisierten Zone sowie im Prozess des kulturellen Wiederaufbaus und des Schutzes einer Biosphärenregion oder eines kulturellen Denkmals stehen. Zur gleichen Zeit würden während des Waffenstillstands begabte Vermittler, bekleidet mit dem Armbanner des Friedens, damit beginnen können, mit dem Militär oder Paramilitär in irgendeinem Konflikt zu verhandeln, damit eine generelle gegenseitige Absetzung von Konfliktparteien beginnen könnte. Hier müssen wir beachten, dass es ein universelles Prinzip der Verzeihung und des Vergebens sein würde, wo jeder einen Neustart unter gleichen Voraussetzungen machen könnte.
Alle Parteien, die über Nuklearwaffen verfügen oder die die Kapazität dazu besitzen, müssen zusammengerufen werden und an einem neutralen Ort darüber diskutieren beginnen, wie mit der Eliminierung solcher Waffen begonnen werden kann. Bestehende Friedenserhaltungs- und Abrüstungs-Stellen innerhalb der Vereinten Nationen und anderen Regierungs- und Nichtregierungs-Organisationen würden dazu aufgerufen werden, an diesem Prozess teilzunehmen. Die Kontrolle über die sogenannten konventionellen Waffen würde der nächste Schritt sein. Stellen sie sich eine Welt ohne Krieg und ohne Waffen vor. Wenn jeder gleichzeitig seine Waffen niederlegt, kann auch jeder zur gleichen Zeit in Frieden davongehen.
2. Entnationalisierung der Erde
Die Erschaffung von willkürlichen Nationen mit fiktiven und umstrittenen Grenzen widerstrebt der innewohnenden und umfassenden Einheit der Biosphäre und des Bioregionalismus im Allgemeinen, und ist das wesentlichste Hindernis, eine vereinte Menschheit zu erreichen. Diese Auflösung nationaler Grenzen und die Supervision der Methoden, die zu einem nicht nationalistischen Bio-Regionalismus führen, ist die vorrangige Absicht des neu geformten planetaren Biosphären-Kongresses. Gleichzeitig mit dem Augenmerk auf die Entnationalisierung der Biosphäre wird eine Studie über die Aufzählung der für die Erde wesentlichen, natürlichen Bioregionen, zusammen mit der Formulierung von Prinzipien, welche das Gleichgewicht diese Erdteile beherrschen, unternommen. Diese Prinzipien sollen den Handel und die ökonomischen Vereinbarungen mit einschließen, und so schnell wie es geht eingerichtet werden.
Wenn die Ausformulierungen der Absichten des Biosphärenrechte-Kongresses einen genügend hohen Grad an Klarheit betreffend den Prinzipien und dem Vorgehen des Prozesses der Auflösung der Nationen erreicht haben, sollten die Repräsentanten der 180+ Nationen, die gegenwärtig als die Versammlung der Vereinten Nationen existieren, in die Session des Biosphären Kongresses mit einberufen werden. So können die Delegierten der existierenden Nationalstaaten Wege finden, um miteinander zu kooperieren, indem sie erwägen, wie ein neuer Körper, der die Menschheit regiert und der die Gesetze der Biosphäre respektiert, beginnen könnte zu funktionieren, indem ein Planet errichtet wird, der frei ist von Grenzen und trotzdem ohne die Notwendigkeit von Armeen, jene zu schützen.
Um zu diesem Stadium zu gelangen, müssen wir uns darüber bewusst werden, dass wir die heute allgegenwärtige Angst vor dem Terrorismus, sowie alle „Sicherheits“-Fragen, die dieses Phänomen betreffen, überwinden müssen. Wenn es aber keine Nationalstaaten geben würde, gäbe es auch keinen Terrorismus. Wäre die G-8-Elite, WTO und Europäische Union nicht, die den Wohlstand der Welt kontroll-ieren, gäbe es auch kein Bedürfnis für den Terrorismus. Wir müssen unseren Willen kundtun, uns von den Ideologien, die ein Teil des Nationalismus sind, der eingestreut ist in unsere gegenwärtige, nun kollabierende Weltordnung, loszusagen. Wir müssen fähig sein, der Tatsache in Auge zu blicken, dass der Nationalstaat nur eine kurze Phase in unserer Evolution hin zu einem wirklich planetaren Organismus ist. Die Winde wehen und die Bäume wachsen frei von nationalen Grenzen. Lasst uns die Menschheit einen grossen Schritt in die Zukunft tun, gleich einer Kreatur, die frei ist von Zwängen und künstlichen Grenzen, welche nur Ängste und Verdacht schüren.
3. Ausgliederung von Mittel und Ressourcen – Unternehmen zur Rettung der Erde und die Rolle der Noosphären-Versammlung
Gegenwärtig werden alle Weltgüter und Dienstleistungen von gigantischen Kartellen, Banken, und Energiemonopolen vermittelt, welche den Verbraucher entmächtigen und einen großen Profit anhäufen, damit ihn die Elite kontrollieren kann. Diese Strukturen und Prozesse müssen dezentralisiert und in die Hände von lokal sowie bioregional organisierten Betrieben gegeben werden. Zur gleichen Zeit sind es diese großen Kartelle und Kooperationen, die für die Aufrechterhaltung der Technosphäre und Erschöpfung der natürlichen Ressourcen der Erde verantwortlich sind. Obwohl die globale Erwär-mung und die Naturkatastrophen nicht zu hundert Prozent auf ihr Konto gehen, müssen die multinationalen Kooperationen und Kartelle trotzdem die Last der Kosten für das Unternehmen Rettung der Erde übernehmen. Was für einen Anreiz könnte es geben, die gemeinsame Elite zu versammeln, damit diese ihren Wohlstand und ihre Mittel für die Instandsetzung des Planeten einsetzt, indem sie sich dezentralisiert? Eine globale Katastrophe.
Eine zunehmende Aufmerksamkeit wird der Wahrscheinlichkeit von immer größeren Weltkatastrophen gewidmet. Diese Katastrophen machen die Operation ‚Rettung der Erde‘ zu einem notwendigen Stadium im Auftauchen der Noosphäre. Bücher wie See Clarke’s Worst Case: Terror and Catastrophe in the popular Imagination (2003) [Schlimmster Fall:Terror und Katastrophe in der Vorstellung des Volkes] und Richard Posner’s Catastrophe: Risk and Response (2004) [Katastrophe:Risiko und Antwort] beginnen damit, alles von dem Einschlag eines Asteroiden bis zu einer viel schneller als erwartet eintretenden globalen Erwärmung vorwegzunehmen. Es ist zu beachten, dass diese zwei Bücher das Produkt von seriösen ‚akademischen‘ Pressen sind. Sogar ein gestandenes Journal wie das University of Chicago Magazine thematisierte im Juni 2006 als Titelgeschichte: „Ernste Neue Welt, Katastrophenexperten planen für das Große.“
Es ist nicht mehr länger ein Thema nur für Schwarzmaler und Propheten, welche das „Ende der Welt“ vorhersagen. So schreibt zum Beispiel das Chicagoer Universitätsmagazin: „Indem Wissenschaftler und Soziologen die Möglichkeiten von Katastrophen der modernen Welt erforschen, erklären sie, weshalb der Himmel tatsächlich über uns einstürzt.“ Anders ausgedrückt muss in den kommenden Jahren eine wichtige Arbeit darin bestehen, Kraft und Aktivität in das Unternehmen zur Rettung der Erde einzusetzen. Die multinationalen Kooperationen würden gut daran tun, einen solchen Krafteinsatz zu mobilisieren, um in dem Prozess ihrer Dezentralisierung ihren gewinnträchtigen Machtanspruch den bioregionalen Partnergruppen zu übergeben. Ein fundamentaler Aspekt dieses Prozesses ist natürlich der Wohlstandsausgleich, indem dieser zur Quelle zurückgeführt wird, das heißt zum Land und zu den Menschen, von denen die Ressourcen an erster Stelle genommen wurden. In dieser Weise würde auch die Weltarmut mit einer zukunftsorientierten, offensichtlichen Lösung konfrontiert werden. Wir sind zu lange von selbstischen Werten und dem Egoismus dominiert worden; es ist nun an der Zeit für einen Gezeitenwechsel in Richtung Altruismus, Zusammenarbeit, Vergebung und Mitgefühl.
Die Noosphäre Weltversammlung würde in Kooperation mit der Weltbank im Entscheidungsprozess, in Übereinstimmung mit der Führung des ökumenischen spirituellen Ältestenrates, involviert sein. Die Noosphärische Spirituell-Ökumensiche Weltversammlung (NSEWA) hat bereits ein Konzept für die Realisierung eines wissen-schaftlichen Lebenskonzepts erarbeitet. Die NSEWA anerkennt, dass der menschliche Geist in seinem boshaften spirituell ökologischen Zustand der Auslöser des weltweiten Kataklysmus ist. Zu diesem Ergebnis, und in Anerkennung des Hervortretens der Noosphäre, hat die NSEWA bereits anhand ihrer Konstitution viele Vorschläge, Arbeitsschritte, Regulationsfelder und rechtliche Normen hervorge-bracht, welche im Prozess der Etablierung der neuen Realitätsordnung zu berücksichtigen sind. Die Ermächtigung durch den Körper des zweiten planetaren Kongresses für die Rechte der Biosphäre ist essentiell wichtig, damit ein möglichst harmonischer Übergang aus der alten Ordnung in die neue Zeit gewährleistet werden kann.
4. Die Festlegung der Prinzipien der Galaktischen Staatsbürgerschaft
Abhängig von den vorhergehenden drei Schritten garantiert der vierte die Freiheit und Gleichheit der Galaktischen Staatsbürgerschaft für alle Menschen und ist eine absolute Pflicht. Die grundlegenden Prinzipien der Menschenrechte, wie sie in der „Charta der Menschenrechte“ 1948 definiert wurden, sind hier eingegliedert, und die galaktische Staatsbürgerschaft würde alle Menschen von nationaler Ergebenheit befreien. Dies bezieht sich auf die „galaktische Staatsbürgerschaft“, weil es eine Anerkennung der Erde dafür ist, dass sie in Wahrheit ein umlaufender Satellit eines Sterns – der Sonne – darstellt, welche ein Mitglied der lokalen Galaxis – der „Milchstraße“ – ist.
Indem die galaktische Natur der terrestrisch-solaren Realität betont wird, könnten wir beginnen, uns als eine Spezies auf die Tatsache einzustimmen, dass wir durch unsere Krise und die gemeinsame Annäherung in der Lage wären, in die erste Stufe (Kosmische Zivilisation Typ 1) einzutreten. Somit kämen wir über den Zustand der Beschleunigung und des Wettbewerbs hinaus und könnten in eine neue Ära des Kosmischen Bewusstseins und des globalen Zusammenschlusses kommen. Entlang dieses Prozesses des noosphärischen Notfalls würden wir beginnen, uns als ein einziger planetarer Organismus zu sehen. der nicht mehr durch Gewalt und Streit Selbstmord begehen müsste, aber danach trachtete, uns selbst Heilung zuzuführen. In dem Wechsel des geistigen Klimas, der aus dem Naturverständnis und der Bedeutung unserer galaktischen Staatsbürgerschaft resultiert, könnten wir einen viel edleren Grund für unsere Existenz erhalten. Zum Beispiel könnte eine neue, höhere Vision oder einen Zweck des Lebens auf dieser Erde von jedem einzelnen kultiviert werden, indem er eine Rolle in der Überwachung und Obhut der Erde als „Galaktisch Vereinigte Planetare Kulturpark Schutzzone“ leistet.
Unsere Ältesten und unsere Vorfahren haben die Erde einst als ein geheiligtes Wesen betrachtet, als ein göttlicher Spielgrund oder Garten Eden. Der Anbruch der Verweltlichung und die Industrialisierung von Mitteln und Gütern bereitete der Vorrangigkeit dieser Betrachtungsweise ein Ende. Aber können wir sagen, dass dieser eingeborenen Sicht keine Wahrheit innewohnt, oder dass, wie die Sonne hinter der Decke des Materialismus scheint, die geheiligte Realität von Mutter Erde noch nicht erschienen ist? Wenn wir die kommenden Jahre überleben, werden wir gewiss dahin kommen, die Weisheit der Erde als galaktischer Themenpark und kultureller Schutzzone zu sehen. Unsere Eingeborenen Ältesten werden vielleicht kommen, um uns in diesem Prozess zu führen. Wenn wir eine entnationalisierte Rasse geworden sind, bioregional organisiert, alle mit der galaktischen Staatsbürgerschaft ausgerüstet und nicht mehr länger in Kriege verwickelt und in den Schutz oder die Expansion unserer Grenzen, werden wir vielleicht als Wächter und Beschützer des Galaktisch Vereinigten Planetaren Kulturpark Schutzgebiets zu neuen Ebenen der kreativen Bemühung und der echten Kooperation kommen.
Dieser Vorschlag ist nur eine logische Ausweitung des Schrittes, welcher kürzlich unternommen wurde, indem die Autonome Republik Altai (Russische Föderation) in ein Noosphärenreservat und Planetares Zentrum für Frieden durch Kultur verwandelt wurde. Der Hauptgrund war, um das ferne Sibirische Gebiet und seine Kultur frei von den Effekten der Globalisierung und Noosphärenverschmutzung zu halten. Weil es die Globalisierung war, die für die Schändung der Erde verantwortlich ist, wird es in der post-globalisierten Welt weise sein sich zu versichern, dass die ganze Welt ein erneuertes Heil erfährt und gleichermaßen in eine noosphärische Schutzzone verwandelt wird – eine Galaktisch Vereinigte Planetare Kulturpark Schutzzone, ein Heiligtum des intergalaktischen Friedens!
5. Entwicklung von Gartengemeinschaften und des alternativen Technologie-Netzwerks
Es ist notwendig, dass die Treibhausgase effektiv vermindert werden und neue Gemeinschaften für die Millionen von Flüchtlingen, Entwurzelten und Randständigen in den Ghettos der Megastädte bereitgestellt werden. Nach der UNO Bevölkerungsstatistik (Nairobi) 2003, werden einer von drei Menschen in diesen sich ausweitenden Slums leben. Aber diese Auswirkungen länger als nur einen Augenblick zu erfassen, wird nicht toleriert. Weshalb wird nicht jetzt eine massive Kampagne lanciert, um dieses Thema anzugehen und etwas dagegen zu unternehmen? Wir müssen jetzt handeln und beginnen, eine neue Umgebung für die Menschheit zu schaffen. Das ist der größte Posten der Vision des Unternehmens zur Rettung der Erde.
Dies ist kein einfaches Vorhaben und zudem verknüpft mit der zerreißenden und zerstörerischen Natur der Technosphäre, welche ein planetares Ausmaß erreicht hat. „Der Überfluss an Energie hat die Menschheit dazu befähigt, sich in großem Stil auszubreiten, und hat sich im Laufe einer Generation vervielfacht. Eine neue Spezies, der „Homo hydrocarbonum“, hat sich entwickelt und wird bis zum Ende dieses Jahrhunderts sehr wahrscheinlich ausgerottet sein... Wir haben keine Ölknappheit, aber die Produktion hat ein Höchstmaß erreicht. Der Übergang wird eine nie zuvor gewesenes Ungleichgewicht erzeugen, indem das Wachstum der Vergangenheit den Weg bereitet für den Niedergang der Zukunft.“ (C.J. Campell, „Petroleum und die Menschheit“, Bevölkerung und Umwelt {Vol. 24, Nr. 2}, S. 193 – 207 (November 2002), zitiert in Andrew Mc Killop and Shella Newman (Herausgeber), Die letzte Energiekrise, Pluto Press, London 2005, p. 154.)
Es ist eine Tatsache, dass bis zum Jahr 2010 die Ölproduktion ihr Maximum erreicht haben wird. Das bedeutet, dass bis 2012 sich die Erde in einem überdrehten Moment ihres Energiekonsums befinden wird. Und bis spätestens 2035 wird gemäß heutigen Schätzungen die Erdbevölkerung die acht Milliarden Grenze erreicht haben, währen zur gleichen Zeit das verfügbare Erdöl zu 75 Prozent verglichen mit dem heutigen Stand fallen wird. Dies wird einen Effekt erzeugen, den Andrew McKillop als „Apokalypse 2035“ beschreibt. Wer wird das restliche Öl besitzen, und was wird die steigende Zahl der Besitzlosen tun?
Es ist scheinbar unmöglich, sich die Welt in dieser Situation vorzustellen, ohne dabei die Welt-„Apokalypse“ heraufzubeschwören. Diese Apokalypse basiert jedoch auf statistischen Projektionen nur eines einzigen Trends, ohne notwendigerweise zahlreiche andere in Betracht zu ziehen. Wenn man das jedoch tut – die globale Erwärmung, Naturkatastrophen, nukleare Konfrontationen, Seuchen, zunehmende Sonnenfleckenaktivität – wird die Apokalypse vielleicht schon viel früher als 2030 stattfinden. Ein wahrscheinlicheres Datum ist 2012, der Omega Punkt der Menschheit. Wollen wir warten, oder wollen wir jetzt in Aktion treten?
Wir müssen nicht nur die Emissionen von bestehenden Industrien kürzen, sondern auch neue Technologien erarbeiten, die die Umwelt nicht vergiften und die Bevölkerung von den überfüllten Städten wegbringen. Brasilien, als eine Nation, hat nun zumindest auf das Ethanol umgestellt. Das ist nur ein Beginn. Die Milliarden, die für Kriege und Rüstung ausgegeben werden, müssen für folgende Zwecke aufgewendet werden: Investierung in alternative, nicht verschmutzende Energien und Technologien und die Erschaffung von Garten-Gemeinschaften, die diese Technologien anwenden. Wir müssen ein globales Netzwerk von alternativen Energietechnologien bereitstellen, die einen gestaffelten Wegzug aus den städtischen Zentren zu einer neuen Art der dezentralisierten Gartenkultur ermöglichen.
In Betracht der neuen Gartenkultur müssen wir auch die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen eines Trends zum Vegetarismus unter die Lupe nehmen. Wenn die Kühe nicht mehr für die Ernährung der Menschen aufkommen müssten, könnte viel Weideland wieder zu ursprünglichem Regenwald werden. Es sind viele Aspekte der, durch die Biosphäre unterstützen Nahrungskette, die in Betracht gezogen werden müssen. Energie, die Nahrungsindustrie und die Art der ökonomischen Struktur, die in der Welt existiert, sind alle voneinander abhängig. Deshalb müssen wir mit ganzheitlichem Systemdenken arbeiten, um der Lösung des Biosphäre-Noosphäre-Übergangs gerecht zu werden.
6. Zentrum für die Wiederherstellung des Natürlichen Bewusstseins
Die Verliebtheit des Menschen in die Maschinentechnologie ist mit deren Auswirkungen verknüpft. Wenn jene in den Lebenszyklus integriert sind, machen sie uns gefühlsmäßig abhängig, so dass wir meinen, wir können nicht mehr ohne sie leben. Davon zeugen das Automobil, das Internet oder das Mobiltelefon – ohne die wir scheinbar nicht mehr sein können. Ist es wahr, dass, wie einige Wissenschaftler sich überlegt haben, die Zivilisation des Menschen eigentlich nur ein unstabiles Zwischenstadium zu einer noch reineren technologischen Evolutionsstufe ist? Im Jahr 1971 spekulierte Ioseph Shklovski zwischen den Zeilen: “Ich würde unterstreichen, dass die Entwicklung einer fortschrittlichen Zivilisation als eine nicht biologische Entwicklung des Lebens beschrieben wird. Vielleicht ist das, was wir die Zivilisation nennen, nur ein unstabiles Zwischenstadium auf dem Weg zu viel fortschrittlicheren Zivilisationen.“ CETI. S. 150
Natürlich ist die zukünftige Zivilisation, wie sie Shklovski und seinen Kollegen uns vorstellen, eine rein technologische und von Maschinen dominierte Sicht, in welcher der biologische Mensch verschwunden ist. Aus dieser Betrachtung heraus sind die Maschinen nicht nur Weiterführungen der menschlichen Biologie, sondern sie stellen das eigentliche nächste Stadium der biologischen Evolution dar, eine Evolution, in der künstliche Intelligenz die menschliche Intelligenz ersetzt und den Menschen überflüssig macht.
Damit unser totales menschliches Potential erfüllt wird, müssen wir auch die andere Seite betrachten. Was, wenn die technologische Zivilisation ein unstabiler Zwischenschritt in der Evolution höheren Bewusstseins darstellt? Was, wenn der einzige Zweck der Entwicklung der Technosphäre der ist, den Menschen als ein planetarer Organismus aus dem Planeten hinaus zu strahlen, nur in Vorbereitung auf eine Mutation in ein fortgeschrittenes, einheitliches Stadium des Bewusstseins? Was, wenn die biologische Evolution eigentlich nach der Evolution des Geistes tendiert? Und das letztendliche Ziel der biologischen Evolution seine eigene Transzendenz ist – und nicht das Ersetzt-Werden durch Roboter – eine höchst geistig-spirituelle Transformation und Transzendenz in eine Wirklichkeit reinen Geistes oder Strahlung und Licht?
Bei einer solchen Betrachtung besteht die Möglichkeit der Telepathie und des paranormalen Jetzt, die von den Wissenschaftsskeptikern als Selbst-Täuschungen abgetan werden, die aber einen aktuellen Hinweis auf das nächste Stadium unserer Evolution liefern könnten, der telepathischen Vereinigung des Bewusstseins und damit unseres biologischen Seins als ein einziger planetarer Organismus. Ist das nicht die Bedeutung der Noosphäre? Zu guter Letzt müssen wir in Betracht ziehen, dass dies genauso gut möglich ist, als durch eine Rasse von Robotern ersetzt zu werden. Also lohnt es sich, diesen Themen mehr Aufmerksamkeit und Forschung zuzugestehen.
Die Absicht vom CREST-Programm (Zentren für die Wiederherstellung, Erforschung und Erziehung des Natürlichen Geistes) des Galaktischen Forschungsinstituts (GRI) besteht darin, ein telepathisches Netzwerk zu etablieren und somit die Noosphäre als die eigentliche Mutation des Bewusstseins vorauszunehmen. Wenn das erste Stadium bis Mitte 2009 abgeschlossen sein wird, wird dieses planetare Konstruktions-Projekt aus 13 Zentren bestehen, welche strategisch in den beiden Hemisphären (sechs in jeder Hemisphäre und das 13te in der Nähe des Mt. Kilimandscharo auf dem Äquator) platziert sind. Durch ein Programm, das zuerst die Forscher darauf trainiert, den natürlichen Geist zu erkennen, was gleichbedeutend mit einem Geist ohne Ego und ohne irgendwelchen Konzeptualisierungen ist, wird das Projekt fortschreiten, den Geist mittels telepathischer Übungen mit Forschern in den anderen zwölf Zentren zu koordinieren. Die Absicht dieses GRI-Projekts ist zweifach: Erstens, um die Möglichkeit eines kollektiv funktionierenden telepathischen Netzwerks zu erforschen – ein noosphärisches Sicherungsnetz – und zweitens, um Experimente durchzuführen, welche die Kapazität eines vereinigten telepathischen, mentalen Feldes austesten, eines Feldes, dass mit dem elektromagnetischen Feld der Erde interagiert, speziell mit dem plasmatischen Fluss von den beiden Magnetpolen – der Aurora Borealis und der Aurora Australis. Pionierexperimente in dieser Richtung werden bereits von der ISRICA-Gruppe (Institut für Wissenschaftliche Forschung in Kosmischer Anthropoökologie) der Russischen Akademie für Wissenschaft, Nowosibirsk durchgeführt.
Es kann auch sein, dass diese global durchgeführten Experimente einen tiefgreifenden Effekt auf die Stabilität der Erde haben werden, insbesondere im Hinblick darauf, dass die Beschleunigung der Ereignisse im Jahr 2012 ein Klimax erreichen wird (Siehe V.P. Kaznacheev und A.V. Trofimov, Kosmisches Bewusstsein der Menschheit, Probleme der Neuen Kosmogonie, Tomsk 1992, speziell „Das Polarkreis-Experiment, Distanz-informierte Interaktion in der Noosphäre und ihre Rolle in der Planetar-Biosphärischen Homöostase der Erde“, pp. 129-138.)
7. Moralische Wiederaufrüstung
Eine große Plage der modernen globalen Zivilisation ist die Anhaftung an den Glauben des Relativismus auf Kosten des Glaubens an das Absolute. Dieser Relativismus ist ein Teil des Erbes der Spaltung zwischen Wissenschaft und Theologie, die im 18ten Jahrhundert stattgefunden hat. Es ist auch ein Aspekt dessen, was mit Demokratisierung des Bewusstsein umschrieben wird. Gleich wie die Doktrin des Fortschritts der Maschinen, des immer größer werdenden Komforts und der liberalen kapitalistischen Wirtschaft wird die Demokratie des Bewusstseins als ein unausweichlicher und irreversibler Faktor des geistigen und kulturellen Make-ups der heutigen globalen Zivilisation aufgedrückt.
Die Summe dessen resultiert in einer total säkularisierten Gesellschaft, die einerseits von einer Kultur des Auswählenkönnens dominiert wird und andererseits von einer beachtlichen, anarchischen Diversität von Formen und Ausdrücken lebt, die vom Internet repräsentiert wird. Die Vielfalt von Auswahl, gekoppelt mit den sich veräußernden Stimmen erzeugen einen massiven geistigen Morast, den man als moralischen Relativismus bezeichnet.
Der moralische Relativismus vertritt die Ansicht, dass jeder Recht hat, also hat keiner Recht. Wenn du über das Absolute redest, bist du entweder ein Faschist oder ein Fundamentalist. In der Weise besitzt der moralische Relativismus seine eigene Form der Tyrannei, so wie die moderne Wissenschaft entschieden jede Hypothese ablehnt, welche ein höheres Prinzip, Gott, ein intelligentes Muster usw., vorschlägt.
Vielleicht ist die Zeit nun gekommen, um zu sehen, ob wir spirituell reich oder arm sind. Wenn wir unseren Geist kennen, oder die Erinnerung an Gott als unser wahres Selbst erkennen, würde die innere Zerspaltung abnehmen und die Toleranz und das Mitgefühl würden zunehmen. Die Lektüre des Koran, der Bibel und der Bhagavad Gita, zusammen mit der Praxis der Achtsamkeit, würden einen, auf natürliche Art sich entwickelnden, erforschenden und unterscheidenden Geist hervorrufen. Wir könnten dann beginnen, eine echt planetare Spiritualität zu entwickeln, die unserer globalisierten Rasse gerecht würde, und auch das wäre bereits ein Anfangsstadium der Noosphäre. Im Westlichen Schulsystem ist die Idee von Spiritualität in den Klassenzimmern nicht toleriert. Dies ist an sich eine engstirnige und faschistische Ansicht. Vor was haben wir eigentlich Angst?
Wenn wir uns von unser Besten Seite geben, findet es vielleicht Entsprechung und wir bekommen Hilfe aus dem Jenseits, eine Art Galaktischer Marshall Plan, um die spirituelle Armut auszulöschen, in einer Welt, die wie der unsrige so sehr auf Abwege geraten ist.
© Galaktisches Forschungsinstitut, 2006